Innere Leere. Taubheit. Einsam unter vielen. Wie werden Depressionen wahrgenommen? Ein Versuch, das abstrakte Thema auf mehreren Sinnesebenen darzustellen.
Ein Studienprojekt von Vincenz Adler, Furkan Gülüs, Joshua Knapp und Vincent Ruhl
4. Semester, 2021
Betreuende Dozenten: Owi Mahn, Michael Rieker
Sound, Music and Production
Behandelt wird das Thema der Depression. Um das ganze einzugrenzen, haben wir uns mehrere Aspekte einer Depression vorgenommen, die wir beleuchten wollen. Dazu zählen das Gefühl der inneren Leere und der Drang, sich mitteilen zu wollen, es aber nicht zu können.
Um so ein komplexes Thema greifbar machen zu können, hangelt sich die Installation an verschiedenen Phasen entlang, die in vielen Fällen zu beobachten sind. Diese Struktur erlaubt es, den Raum in mehrere Abschnitte teilen zu können. Wir haben uns in unserem Projekt auf den ersten Raum konzentriert.
Die Installation soll nur von einer Person gleichzeitig betreten werden. In einer Depression fühlt man sich oft sehr einsam und alleingelassen, dieses Gefühl soll auch in der betrachtenden Person hervorgerufen werden, die sich nicht beim Betrachten einer anderen Person mitteilen kann.
Der Raum zeigt ein leeres, dunkles Büro, in dem sich an den Wänden mehrere Schreibtische befinden. Alle Schreibtische sind ordentlich, bis auf einer, der in der Mitte des Raumes steht. Das ist der Schreibtisch der Protagonist:innen, die den Raum betreten. Auf ihm liegen Notizen kreuz und quer herum, Müll liegt auf dem Boden und das Licht brennt noch.
Man betritt den Raum durch einen Gang und kann ihn nicht verlassen, bis man die Aufgabe erledigt hat. Diese besteht darin, ein Buch von dem eigenen Schreibtisch zu einem weiter hinten gelegenen Tisch zu tragen. Aber nach dem Ablegen des Buches erscheint ein neues auf dem eigenen Schreibtisch, die Aufgabe wiederholt sich einige Male. Es wird nicht klar, wie oft das geht, somit baut sich ein Druck auf die Person auf, dass sie es endlich schaffen will, aber immer wieder daran scheitert, ohne zu wissen, warum.
Der Raum hat ein eigenes Sound Design bekommen, die Elemente wurden entsprechend vertont. Dies diente zunächst einer realistischen Darstellung. Diese Sounds überlagern sich mit der Musik und spielen miteinander. Wir haben Wortfetzen aufgenommen, die von allen Seiten erklingen. Diese sagen negative Dinge, die einen dazu drängen, das Buch immer wieder neu abzulegen und sich gleichzeitig schlecht zu fühlen, weil es nicht klappt.
Musikalisch arbeiten wir mit mehreren Drone Sounds, welche man loopen kann. Die Musik baut aufeinander auf, weshalb man zwar eine Steigerung hört, aber dennoch den Zusammenhang nicht verliert. Zusätzlich zu den Drone Sounds arbeiten wir mit einem präparierten Klavier. Mit diesen Klängen kann man zusätzlich ein gewisses Unwohlsein in den Zuschauer:innen hervorrufen.